|   | 
        | 
       
        
          
        
        
       | 
       
        
          
            
               
                  | 
               
               
                | Weiße 
                  Reihe  | 
                  | 
               
              
               
                |   Ursula und Siegfried Schütt. 
                    Das große Fressen. 
                    Fabeln und Märchen mit einer Zeichnung von JFD 
                     
                      | 
                  | 
               
               
                 
                    
                       
                        |   | 
                          Ursula 
                            und Siegfried Schütt 
                            Grimmige Fabeln und fabelhafte Märchen 
                             
                             Mit einer Zeichnung von Jens-F. Dwars 
                            112 Seiten, Engl. Broschur, weinrotes Vor-  
                            und Nachsatzpapier 
                           
                             
                             
                             
                            ISBN 978-3-943768-68-8 
                             
                            EUR 12,90 EUR 
                           
                            Zu bestellen beim Herausgeber, 
                            im Buchhandel oder beim  
                            quartus-Verlag. 
                             
                           
                           | 
                       
                    
                   
                   Fabeln 
                    und Märchen gehören zu den ältesten Erzählformen. 
                    Dass sie nicht veraltet sind, beweist der vorliegende Band. 
                    Während die Fabeln von Ursula Schütt Heutiges ins 
                    Gewand vergangener Formen kleiden, erzählt ihr Mann alte 
                    Märchen neu, webt er unsere Erfahrungen in die überkommenen 
                    Muster ein. In beiden, den Fabeln und Märchen, geht es 
                    um das Hier und Jetzt, das uns überraschend nahe kommt 
                    – mal grimmig, voll boshafter Lakonie, die befreiend 
                    auflachen lässt, mal verhalten ironisch mit feinem Humor, 
                    der zum Nachdenken verführt. 2009 erschienen die Texte 
                    schon einmal in der Edition Ornament. Für die Neuausgabe 
                    in der Weißen Reihe wurden sie überarbeitet und 
                    umzwölf Fabeln erweitert. 
                    Das Schriftstellerehepaar lebt in Dietzhausen bei Suhl.  
                    1941 in Belrieth bei Meiningen geboren, war Ursula Schütt 
                    bis 2002 als Lehrerin, Bibliothekarin und Erzieherin in einem 
                    Internat tätig, sie schreibt Prosa und Lyrik, hat zwei 
                    Erzähl- und einen Gedichtband veröffentlicht.  
                    Siegfried Schütt wurde 1937 in Lübbenau geboren, 
                    ging mit 14 Jahren zur See, war Baumaschinist, Baggerführer, 
                    Journalist, 1971-1975 Studium am Leipziger Literaturinstitut, 
                    seit 1993 freier Schriftsteller. Er hat Erzählungen, 
                    biografische Essays und Sachbücher publiziert. 
                    „Das große Fressen“ ist ihr erstes gemeinsames 
                    Buch. 
                     
                    Von der Erstauflage in der Edition Ornament 
                    sind noch zehn Exemplare der Vorzugsausgabe 
                    mit einem Linolschnitt von Horst Peter Meyer lieferbar! 
                     
                   | 
                  | 
               
              
               
                |  
                  
                    
                    Leseprobe 
                     
                    Das grosse Fressen 
                  Ein Bär gründete 
                    eine Futterbank und versprach allen Tieren, den Teil der Beute, 
                    den sie nicht sofort auffraßen, vor Raubgesindel zu 
                    sichern, damit sie auch in Notzeiten, im Alter und bei Krankheit 
                    versorgt seien. 
                    Nun hatte der Bär genügend zu fressen. 
                    Die Tiere wußten zu schätzen, daß sie immer 
                    dann, wenn sie zu wenig erbeutet hatten, vom Bären aus 
                    der Futterbank versorgt wurden. Sie konnten auch von den Reserven 
                    der anderen bekommen, wenn sie dem Bären versprachen, 
                    dieses Futter und ein Geringes mehr bis zu einem bestimmten 
                    Zeitpunkt zurückzugeben. 
                    Der Bär fraß gierig. Das bemerkte niemand, solange 
                    die Tiere von den Vorräten bekamen, was sie brauchten. 
                    Aber eines Tages war die Futterbank leer. 
                    Die Tiere beklagten sich beim Uhu, den sie für klug und 
                    weise hielten, und verlangten, daß der Bär verjagt 
                    werde. 
                    „Niemand kann eure Reserven so gut vor Raubgesindel 
                    schützen wie der Bär“, sagte der Uhu. „Eure 
                    Vorräte sind sicher. Der Bär muß versprechen, 
                    nicht mehr so gierig zu sein. Etwas steht ihm für die 
                    Sicherung eurer Vorräte jedoch zu.“ 
                    Auf Anweisung des Uhus lieferten die Tiere den größten 
                    Teil ihrer Beute ab, damit der Verlust ausgeglichen werden 
                    konnte, der durch das große Fressen des Bären entstanden 
                    war. 
                    Der Bär rieb sich den Bauch. 
                    Der Fabel fehlt die Moral? Nicht nur der Fabel. 
                     
                     
                    Die Fremden 
                  An den Grenzen des demokratischen 
                    Waldes sammelten sich viele fremde Tiere, die alle hinein 
                    wollten. Das Eichhörnchen keckerte: „Wenn die in 
                    unseren Wald kommen, fressen sie uns die Haselnüsse weg.“ 
                    „Die sehen auch ganz anders aus als wir,“ mümmelte 
                    der Hase. 
                    „Und sie zwitschern anders“, gab der Sperling 
                    zu bedenken. 
                    Der Kuckuck rief: „Wir wollen sie nicht haben. Am Ende 
                    legen sie noch ihre Eier in fremde Nester.“ 
                    
                  Die Presse urteilt: 
                     
                    Kaum zu glauben: Eine 
                    Südthüringerin, Ursula Schütt, hat die Fabel 
                    zu neuem Leben erweckt ...  
                    Fabelhaft ist der Erzählerin Art, die alte Form mit neuen, 
                    zeitgemäßen Inhalten zu füllen. 
                    Die Schüttschen Fabeln gehören in jeden belesenen 
                    Familienhaushalt. Weil sie wie zu Äsops Zeiten von menschlicher 
                    Habgier, Eitelkeit und Geltungssucht erzählen oder – 
                    in Umkehrung –  
                    vom Maßhalten, vom Glück der Bescheidenheit und 
                    Genügsamkeit. 
                    Thüringische Landeszeitung (TLZ) 
                   
                     
                     
                     
                     
                      
                  
                     
                   
                     
  | 
               
               
                  | 
               
            
           
        
        
       | 
         | 
        |