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                | Edition 
                  Ornament | 
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                |   Ursula und Siegfried Schütt. 
                    Das große Fressen. 
                    Grimmige Fabeln und fabelhafte Märchen mit Zeichnungen 
                    von Horst Peter Meyer 
                     
                     
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                             Linolschnitt von Horst Peter Meyer 
                              für die Vorzugsausgabe 
                              | 
                          Ursula 
                            und Siegfried Schütt 
                            Das große Fressen 
                            Grimmige Fabeln und fabelhafte Märchen 
                           
                          Mit acht Zeichnungen 
                            von Horst Peter Meyer 
                            104 Seiten, Engl. Broschur mit handmont.  
                            Etikett in Prägung,  
                            dunkelgrünes Vor- und Nachsatzpapier, 
                            weinroter Lesefaden,  
                            750 num. Expl. 
                          50 Vorzugsexemplaren 
                            liegt je ein signierter  
                            Originalabzug des Linolschnitts  
                            "TRAUM TRACHT GESCHNITTEN"  
                            von Horst Peter Meyer  
                            auf Hahnemühle-Bütten 230 g/qm bei. 
                             
                            Nur noch 5 Exemplare der Vorzugsausgabe 
                            zu 49,90 EUR lieferbar! 
                             
                            ISBN 978-3-936455-81-6 
                             
                            2016 erschien eine erweiterte Neuauflage 
                            in der Weißen Reihe! 
                           Zu bestellen beim Herausgeber. 
                             
                           
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                   Zeichnungen von Horst Peter 
                    Meyer 
                  obere Reihe: 
                    Fuchs und Bär (Frontispiz), Protest-Maus, Ziege und Kokosnuß, 
                    untere Reihe: Froschkönig, Rotkäppchen, Rumpelstilz. 
                     
                     
                   
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                    Aus dem Nachwort 
                  Fabeln sind aus der Mode, nicht 
                    einmal am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig werden sie 
                    noch gelehrt. Doch Ursula Schütt schert sich nicht um 
                    Moden. Sie stellt die Fabel, neben Märchen und Sagen 
                    die älteste Erzählform der Menschheit, vor ein literaturtheoretisches 
                    Gericht. Die Fabel belehre mit erhobenem Zeigefinger, wirft 
                    ihr die Anklage mit erhobenem Zeigefinger vor, ihr Moralisieren 
                    widerspreche dem Zeitgeist, moralisiert der Gelehrte. 
                    Die Fabeln von Ursula Schütt beweisen, wie lebendig die 
                    totgesagte Gattung sein kann, wenn sie sich auf das Hier und 
                    Heute einläßt. Fabulieren heißt Geschichten 
                    erfinden. Und Allzubekanntes in Gleichnissen zu verfremden, 
                    der Menschen Tun und Lassen in der Welt der Tiere und Dinge 
                    zu spiegeln, ist das Wesen aller Poesie. Mit den Mitteln einer 
                    mehr als zweitausendjährigen Erzählform reduzieren 
                    die hier versammelten Fabeln unser ach so kompliziertes Dasein 
                    in den hoch komplexen Strukturen der Moderne auf einfache 
                    Geschichten. Und plötzlich sehen wir, daß unser 
                    hektisches Treiben sich noch immer um die alten Fragen dreht, 
                    die Äsop vor 2600 Jahren ins Tierische gewendet hat: 
                    um Habgier, List, Eitelkeit und Sehnsucht nach Anerkennung. 
                    Weil sie uns von diesen menschlich allzumenschlichen Schwächen 
                    mit der Kraft der Abstraktion erzählen – lakonisch 
                    knapp, verkürzt auf das Wesentliche, auf den Witz der 
                    Sache selbst – sind die Geschichten echte neue Fabeln, 
                    die eine Moral, eine einfache Lehre enthalten, ohne belehrend 
                    zu moralisieren. (...) 
                    Während die Fabeln Heutiges ins Gewand vergangener Formen 
                    kleiden, erzählt Siegfried Schütt alte Märchen 
                    neu, webt er unsere Erfahrungen in die überkommenen Muster 
                    ein: da werden ausgesetzte Haustiere nicht zu Stadtmusikanten, 
                    sondern enden vor Gericht, kündet ein „Prinz Asip“ 
                    von der Ratlosigkeit mancher Pisa-Studie und erweisen sich 
                    Hänsel und Gretel als verwahrlost gefühlsarme Kids. 
                    In beiden, den Fabeln und Märchen, geht es um das Hier 
                    und Jetzt, das uns auf dem Umweg scheinbar veralteter Formen 
                    überraschend nahe kommt – mal grimmig, voll boshafter 
                    Lakonie, die befreiend auflachen läßt, mal verhalten 
                    ironisch mit feinem Humor, der zum Nachdenken verführt. 
                    Horst Peter Meyer, 1947 in Weimar geboren und in der Klassikerstadt 
                    wie ein Eremit im Verborgenen seiner Malerei lebend, hat die 
                    Texte mit wundervoll skurrilen Pinselzeichnungen versehen: 
                    sparsam verknappt und kraftvoll üppig zugleich. 
                   
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                    Leseprobe 
                  Arbeitsbeschaffungsmaßnahme 
                  Eine Mücke hatte sich in 
                    das Büro einer Schnecke verirrt. Die machte sie zum Elefanten, 
                    so daß noch eine Vielzahl anderer Schnecken eingestellt 
                    werden mußten, die alle damit beschäftigt waren, 
                    aus dem Elefanten wieder eine Mücke zu machen.  
                    Die Metamorphose der Mücke war so beeindruckend, daß 
                    das Beispiel Schule machte. 
                     
                     
                    Das grosse Fressen 
                  Ein Bär gründete eine 
                    Futterbank und versprach allen Tieren, den Teil der Beute, 
                    den sie nicht sofort auffraßen, vor Raubgesindel zu 
                    sichern, damit sie auch in Notzeiten, im Alter und bei Krankheit 
                    versorgt seien.  
                    Nun hatte der Bär genügend zu fressen. 
                    Die Tiere wußten zu schätzen, daß sie immer 
                    dann, wenn sie zu wenig erbeutet hatten, vom Bären aus 
                    der Futterbank versorgt wurden. Sie konnten auch von den Reserven 
                    der anderen bekommen, wenn sie dem Bären versprachen, 
                    dieses Futter und ein Geringes mehr bis zu einem bestimmten 
                    Zeitpunkt zurückzugeben. 
                    Der Bär fraß gierig. Das bemerkte niemand, solange 
                    die Tiere von den Vorräten bekamen, was sie brauchten. 
                    Aber eines Tages war die Futterbank leer. 
                    Die Tiere beklagten sich beim Uhu, den sie für klug und 
                    weise hielten, und verlangten, daß der Bär verjagt 
                    werde. 
                    „Niemand kann eure Reserven so gut vor Raubgesindel 
                    schützen wie der Bär“, sagte der Uhu. „Eure 
                    Vorräte sind sicher. Der Bär muß versprechen, 
                    nicht mehr so gierig zu sein. Etwas steht ihm für die 
                    Sicherung eurer Vorräte jedoch zu.“ 
                    Auf Anweisung des Uhus lieferten die Tiere den größten 
                    Teil ihrer Beute ab, damit der Verlust ausgeglichen werden 
                    konnte, der durch das große Fressen des Bären entstanden 
                    war. 
                    Der Bär rieb sich den Bauch. 
                    Der Fabel fehlt die Moral? Nicht nur der Fabel. 
                    
                  Die Presse urteilt: 
                  Kaum zu glauben: Eine Südthüringerin, 
                    Ursula Schütt, hat die Fabel zu neuem Leben erweckt ... 
                    Fabelhaft ist der Erzählerin Art, die alte Form mit neuen, 
                    zeitgemäßen Inhalten zu füllen. (...) Die 
                    Schüttschen Fabeln gehören in jeden belesenen Familienhaushalt. 
                    Weil sie wie zu Äsops Zeiten von menschlicher Habgier, 
                    Eitelkeit und Geltungssucht erzählen oder - in Umkehrung 
                    - vom Maßhalten, vom Glück der Bescheidenheit und 
                    Genügsamkeit. 
                    (...) Und noch einer fabuliert da auf ganz eigene Weise mit: 
                    der Weimarer Maler Horst Peter Meyer, dessen Tuschzeichnungen 
                    das bibliophile Bändchen adeln. 
                     
                    Frank Quilitzsch in Thüringische Landeszeitung 
                    (TLZ) 
                   
                    Dass Fabeln und Märchen noch immer die Verwerfungen der 
                    Zeit sichtbar machen können, beweisen Ursula und Siegfried 
                    Schütt mit ihrem Buch "Das große Fressen" 
                    ... 
                    Das Bändchen wurde optisch exquisit aufgewertet mit Zeichnungen 
                    des bekannten Weimarer Grafikers Horst Peter Meyer und mag 
                    somit eine rechte Liebhaber-Ausgabe sein. 
                     
                    Freies Wort (Suhl) 
                     
                   Dass Fabeln und Märchen 
                    keine toten Gattungen sind, sondern sich auf das Hier und 
                    Jetzt beziehen können, zeigen Ursula und Siegfried Schütt. 
                    Lausitzer Rundschau 
                     
                   
                   
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