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Edition Ornament
Almanach: Edition Ornament. Die ersten zehn Jahre

 

 

Cover Normalausgabe

 

Cover der Vorzugsausgabe,
mit Zeichnungen des Herausgebers in Chinatusche.

Edition Ornament
Die ersten zehn Jahre
Gesamtverzeichnis,
Texte & Grafiken


Mit Beiträgen von Wilhelm Bartsch, Matthias Biskupek, Friedrich Dieckmann, Róza Domascyna, Ralph Grüneberger, Peter Gosse, Wolfgang Haak, Karl-Georg Hirsch, Gerd Mackensen, Ullrich Panndorf, Richard Pietraß, Walter Sachs, André Schinkel, Ursula Schütt, Volker Stelzmann und Strawalde.

Hrsg. und gestaltet von Jens-Fietje Dwars
48 Seiten, Engl. Broschur mit handmont. Etikett
in Prägung, Vierfarbdruck, Handfadenheftung von
Silke Steinhagen, weinrote Vor- und Nachsatzpapier.
399 num. Expl.


Drei Vorzugsausgaben in je 33 Exemplaren liegen
folgende signierte Grafiken bei:

A) Karl-Georg Hirsch. Zweifarbiger Holzschnitt
zu einem Gedicht von Roza Domascyna,
Irisdruck, auf Zerkall Bütten abgezogen von
Bettina Haller (75 EUR)
B) Baldwin Zettl. Kupferstich zu einem Gedicht
von Richard Pietraß, Handabzug des Künstlers
(75 EUR)
C) Kay Voigtmann. Handzeichnung "Bibliovieh"
auf Bütten (100 EUR)



ISBN 978-3-943768-46-6

Normalausgabe Nr. 100-399: EUR 19,90 EUR

Zu bestellen beim Herausgeber


 

 



Holzschnitt von K.G. Hirsch, Kupferstich von Baldwin Zettl und Handzeichnung von Kay Voigtmann für die drei Vorzugsausgaben des Almanachs

 


Aus dem Vorwort

Es klingt anspruchsvoll, was Dwars verkündet – und wird auf erstaunliche, auf eine heutige Weise eingelöst. Noch sind diese kleinen Auflagen erschwinglich: die Vorzugsausgaben für 50 bis 60 EUR, die Normalausgabe für 14,95 EUR – auch wenn sie fast verschwinden im kunterbunten tagesüblichen Buchangebot. Es böte sich ein Exkurs über Preis und Wert an, doch manche Wahrheiten des Kapitalismus, sagen wir’s anders: der globalen Wettbewerbswirtschaft, sind bei Buch und Kunst oft auf seltsame Weise verkehrt. Dwars findet für seine Edition Dichter von Rang: Richard Pietraß, Wilhelm Bartsch, Peter Gosse, Róza Domašcyna und Ralph Grüneberger etwa, oder Altmeister wie Friedrich Dieckmann, auch solche, die drohen, ins Vergessen zu rutschen wie Wolf Wondratschek und B. K. Tragelehn. Doch er findet und publiziert auch jüngere wie Jan Dec-ker und André Schinkel, die inzwischen dabei sind, ihren Rang zu erobern. Auch thüringisch Bodenständigen öffnet er seinen Verlag, Autoren wie Siegfried und Ursel Schütt. Den Band von Gisela Kraft Aus Mutter Tonantzins Kochbuch, dem er einen Holzschnitt von Ullrich Panndorf beigab, versah Dwars mit eigenen Typografiken, hier konnte er jene eingangs erwähnte Leidenschaft des buchgestaltenden Grafikers leben.
Die Illustratoren, die für diese Reihe arbeiten, gehören allesamt zur Spitze mitteldeutscher Künstler und darüber hinaus. Walter Sachs lieferte zu Hans-Jürgen Dörings Gedichten 22 Zeichnungen und für die Vorzugsausgabe einen signierten Holzschnitt. Gerd Mackensen zeichnete zu Wolfgang Haaks Bagatellen Opus Nro. III. Darinnen Miniaturen, die man für Lehrzwecke dieser literarischen Gattung verwenden könnte. Horst Peter Meyer, Horst Hussel, Strawalde, Moritz Götze, Kay Voigtmann, Karl-Georg Hirsch, Baldwin Zettl – staunend steht der Grafiksammler vor dieser illustren Runde. Doch auch ein handschriftliches Gedicht, von Wondratschek verfertigt, wird als Vorzugsgrafik beigegeben.
Der begeisterte Betrachter dieser Reihe kann schwärmen: Schaut Euch nur mal die Vorsatzpapiere an, und die handaufgeklebten Etiketten – da rutscht eines aus der Reihe, ist halt menschengemacht – die Farbe des Lesebändchens korrespondiert mit der Farbe der Initialen, mal fliederfarben wie bei der Sorbin Roza Domascyna, mal zinnoberrot wie beim Leipziger Gosse – großzügige Nutzung der Seite, eine konventionelle und doch moderne Schrifttype, das Nachwort kenntnisreich und kurz …
Dwars leistet sich ein eigenes Gespräch mit Friedrich Schiller und nennt es Neueste Briefe über die ästhetische Erziehung der Menschen. Kann man das Menschengeschlecht mit einer Buchreihe ästhetisch erziehen? Man muss das nicht glauben, aber man kann es hoffen und aus diesem freundlichen Affekt Kraft ziehen: Für den nächsten Schriftsteller, einen weiteren Künstler, einen neuen Anfang zur Fortsetzung. Das „schöne“ Buch, ob in winziger Auflage, mit gelegentlich hohem Materialwert, mit exklusiven Unikat-Stücken oder zum erschwinglichen Preis in moderner Technik vervielfältigt, hat doch immer die Anmutung eines Kulturgutes: Das ist nicht zum alsbaldigen Verbrauch bestimmt, sondern eine bleibende Erinnerung: An Schriftsteller, Künstler, Buch-Handwerker – und den einigenden Verleger.

Leseprobe

Richard Pietraß
Wünschelrute

Mit angelweiten Augen und Ohren
Die spielende Zunge ein Welpe im Mund
Querte ich Sternstaub und Sonnenfluren
Am Nasenring meiner Wünsche wund.
Die Wünschelrute meiner Sinne
Zuckt nach jedem Schwalbenschwanz.
Im Netz der wegelagernden Spinne
Erfahre ich der Liebe Glanz.


Welch ein kleines Wunder in der Bücherwelt! Im quartus-Verlag, in der Edition Ornament kommt uns eine Reihe Bücher in die Hand, die von Format, Gestaltung, Verarbeitung, Inhalt und in klassischer Verbindung von Text und Grafik Widerstand leisten in der elektronischen Neuerungswelle der Verlagsindustrie. Diese Bücher sind ein Schatz für Menschen, die sich mit Kultur befassen.
Baldwin Zettl


Wolfgang Haak
Belvedere, hinter der Orangerie


Die Winde rankt, der Wein will klettern,
aus einem Auge blickt der Teich
hinauf ins Dach aus windbewegten Blättern,
ein früher Mond steht drüber fern und bleich.
Im Tal erklingen Kirchenglocken,
die Hecke brennt im Abendlicht
und in den Palmen sieht man Krähen hocken,
ganz still, weil sie das Fernweh sticht.
Floras Brüste glänzen blank gerieben,
auch sie hält still, wenn heimlich eine Hand
von Sehnsucht und Verlust getrieben,
aufwärts gleitet über ihr Gewand.
Und manchmal reicht die Sehnsucht weiter
durch das Dach aus windbewegten Blättern,
dann knarrt das Holz der morschen Leiter,
auf der die Krähen in den Himmel klettern.

 

 

Pressestimmen

liegen noch nicht vor.



 



Herstellung: poliTEXTbüro Update: 26.05.2018